On 31.07.2023
Sustainability

Frauen im MINT-Bereich: Ibriza, Ingenieurin für industrielles Risikodesign

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Ibriza Jouini kam im November 2022 zu Airbus Protect in Toulouse. In diesem Interview erklärt sie, was der Job eines Industrial Risk Engineer beinhaltet und gibt Frauen, die im Ingenieurwesen arbeiten wollen, wertvolle Tipps.

Zusammenfassung

Ibriza Jouini kam im November 2022 zu Airbus Protect in Toulouse. In diesem Interview erklärt sie, was der Job eines Industrial Risk Engineer beinhaltet und gibt Frauen, die im Ingenieurwesen arbeiten wollen, wertvolle Tipps.

Können Sie Ihre Arbeit und Ihre täglichen Aufgaben beschreiben?

Ich bin Ingenieurin für industrielle Risikoforschung und zuständig für die Modellierung gefährlicher Phänomene. Als Teil des Sustainability-Teams von Airbus Protect muss ich regulatorische Dokumente erstellen, um die Risiken verschiedener industrieller Aktivitäten für Mensch und Umwelt zu erklären. Um Unfallrisiken zu quantifizieren, verwende ich numerische Berechnungswerkzeuge, um physikalische Phänomene zu modellieren, die bei Industrieunfällen auftreten, z. B. Brände.

Wie analysiert man die industriellen Risiken?

Im Großen und Ganzen besteht meine Aufgabe aus zwei verschiedenen Teilen. Der erste besteht in der Bestandsaufnahme der Umweltauswirkungen der Tätigkeit eines Industriestandortes (Wasserverbrauch, Emissionen in die Atmosphäre usw.). Zum anderen geht es um die Modellierung der physikalischen Phänomene, die bei Industrieunfällen auftreten.

Als Ingenieurin für Industrierisiken verwende ich eine Reihe von digitalen Modellierungswerkzeugen, von „einfachen“ Excel-Berechnungen bis hin zu komplexeren 3D-Tools. Diese Tools werden intern von Airbus Protect, von privaten Organisationen, die sich auf industrielle Sicherheit spezialisiert haben und von öffentlichen Einrichtungen (z. B. nationalen Forschungslabors) entwickelt. Um meine Hypothesen zu untermauern, stütze ich mich auch auf die vorhandene wissenschaftliche Literatur.

Das Ziel meiner Arbeit besteht letztlich darin, Unfallszenarien in Bezug auf Schwere und Eintrittswahrscheinlichkeit zu quantifizieren, um zu prüfen, ob das Risikoniveau in den Augen des Gesetzgebers „akzeptabel“ ist. In einigen Fällen ist es auch meine Aufgabe, technische Maßnahmen zur Beherrschung der von mir ermittelten Risiken vorzuschlagen.

Können Sie das Konzept des „akzeptablen Risikos“ erklären?

Risiken werden anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Schweregrades quantifiziert. Mein Team kombiniert diese beiden Faktoren, um ein „Risikoniveau“ zu ermitteln. Anschließend ziehen wir die bestehenden Rechtsvorschriften heran, um festzustellen, ob dieses Risikoniveau niedrig genug ist, um als akzeptabel zu gelten. Die endgültige Entscheidung über die Annehmbarkeit liegt nicht bei uns, sondern bei den Gesetzgebern.

Welche Erfahrungen haben Sie seit November bei Airbus Protect gemacht?

Großartig! Die Aufgaben, die mir bisher gestellt wurden, entsprechen meinen Erwartungen und der Art von Arbeit, die ich nach meinem Schulabschluss machen wollte. Außerdem fühle ich mich inzwischen sehr gut in das Team integriert, was meinen Berufsalltag sehr angenehm macht.

Welchen Rat würden Sie Frauen geben, die Risikoingenieurin werden wollen?

Ich rate Ihnen, Ihren Ehrgeiz nicht zu beschränken. Wenn Sie sich ein besseres Bild davon machen wollen, wie es ist, in diesem Bereich zu arbeiten, können Sie auch Erfahrungsberichte lesen und mit Frauen sprechen, die es bereits geschafft haben. Wenn Sie in Frankreich leben, sollten Sie sich über den Verein Elles Bougent informieren, der Frauen im Ingenieurwesen fördert. Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Vereinigungen.

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